Klettergerüst mit Fallschutzbelag

Rindenmulch für Spielplätze: Welcher Mulch sich als Fallschutz eignet

In der Spielplatzpflege und Planung ist Sicherheit das oberste Gebot – besonders beim Bodenbelag. Rindenmulch für den Spielplatz zählt zu den beliebtesten Materialien, weil er Stürze abfedert, die Optik aufwertet, sich nur langsam zersetzt und gleichzeitig ein nachhaltiges Naturprodukt ist. Doch nicht jeder Mulch eignet sich automatisch für diesen sensiblen Einsatzbereich in dem es um die Gefahr von Verletzungen für Kinder geht. Der Spielspaß im Garten, rund um den Sandkasten und die Spielgeräte sollte im Vordergrund stehen! In diesem Beitrag erfährst du, welche Arten von Mulch infrage kommen, warum zertifizierter Fallschutz so wichtig ist – und welche Unterschiede es zwischen klassischem Rindenmulch und speziellen Fallschutz-Holzhackschnitzeln gibt.

Warum ist Rindenmulch auf dem Spielplatz so beliebt?

Ein gut geplanter Spielplatz braucht nicht nur tolle Spielgeräte, sondern auch einen sicheren und sauberen Bodenbelag. Genau hier kommt Rindenmulch für den Spielplatz ins Spiel: Er sorgt für eine weiche, stoßdämpfende Oberfläche, die kleine Stürze abfedert und gleichzeitig natürlich aussieht. Im Gegensatz zu Sand und Kies wird Mulch deutlich seltener verschleppt – ein echter Vorteil, besonders für Kitas oder Familien mit Spielbereichen im eigenen Garten. Keine Sandberge in Schuhen, im Hausflur oder in der Waschmaschine! Außerdem gehört Mulch zu den beliebten Produkten der Gartenpflege und ist leicht zu beschaffen.

Du solltest wissen: Nicht jeder Rindenmulch erfüllt die Anforderungen in Punkto Sicherheit als Fallschutz. Herkömmlicher Ziermulch ist oft zu grob oder enthält scharfkantige Bestandteile aus Faser und Bast. Außerdem ist er nicht nach DIN EN1177 zertifiziert und geprüft.



Rindenmulch Nahaufnahme
Das Bild zeigt herkömmlichen Rindenmulch mit Faser und Bast. Dieser ist für ein Gartenbeet geeignet, aber nicht zulässig als Untergrund für Spielflächen und Fallschutzbereiche.

Auf Spielflächen und unter Spielplatzgeräten sollte daher nur zertifizierter Rindenmulch zum Einsatz kommen. Für Spielpatzböden eignen sich deshalb zertifizierte Fallschutz-Holzhackschnitzel besonders gut. Sie sind splitterarm, geprüft nach DIN EN 1177 und speziell darauf ausgelegt, Aufprallkräfte bei Stürzen zu minimieren – ideal unter Schaukeln, Rutschen oder Klettergerüsten. Zudem wirkt die helle Farbe der Hackschnitzel freundlich und passend zu modernen Gebäuden.

Zertifizierter Rindenmulch:

  • besteht aus zerkleinerter Baumrinde, meist von Nadelbäumen
  • speziell gesiebt und geprüft für den Einsatz auf dem Boden von Spielflächen
  • das Material enthält weniger Bast- und Faseranteile als herkömmlicher Ziermulch
  • wirkt optisch natürlich und unterdrückt zusätzlich Unkrautwuchs
  • dämpft Stürze zuverlässig bei ausreichender Schütthöhe
  • zertifiziert nach DIN EN 1177 und somit als Untergrund für Spielflächen zugelassen
  • Nachteil: unregelmäßigere Struktur, etwas höherer Pflegeaufwand
  • dunkle Farbe kann sich bei Sonneneinstrahlung stark aufheizen
  • weniger rutschfest bei Nässe im Vergleich zu Hackschnitzeln

Fallschutz-Holzhackschnitzel (zertifiziert, TÜV-geprüft):

  • speziell für Spielplätze entwickelt und DIN EN 1177-geprüft
  • bestehen aus entrindetem, splitterarmem Nadelholz
  • einheitliche Körnung (ca. 5–30 mm) sorgt für gleichmäßige Oberfläche
  • besonders splitterarm und trittsicher, auch bei Nässe
  • hohe Stoßdämpfung für kritische Fallhöhen 
  • helle, freundliche Optik – ideal für moderne Spielplatzkonzepte
  • langlebiger und pflegeleichter als Mulch mit Rindenanteil
  • weniger Verschmutzung durch organischen Abrieb oder Bast
  • bevorzugt von Kitas, Kommunen und Landschaftsplanern

Unser Tipp: Fallschutz-Holzhackschnitzel – TÜV-zertifiziert und ideal für Spielplätze.

Wie viel Mulch braucht ein Spielbereich? – Vorgaben nach DIN EN 1177 zur Fallhöhe und Falldämpfung

Sobald ein Spielgerät höher als 60 cm ist, muss der darunterliegende Bodenbelag eine definierte Stoßdämpfung aufweisen. Genau das regelt die DIN EN 1177, die europäische Norm für stoßdämpfende Spielplatzböden. Sie legt fest, welche Materialien für welche Fallhöhen zugelassen sind – basierend auf Messungen zur sogenannten kritischen Fallhöhe. Diese gibt an, aus welcher Höhe ein Kind stürzen kann, ohne dass ein erhöhtes Risiko für schwere Kopfverletzungen besteht.


Damit zertifizierter Rindenmulch für Spielplätze oder Fallschutz-Holzhackschnitzel dieser Norm entspricht, müssen sie in ausreichender Schütthöhe eingebaut werden. Dabei gelten folgende grobe Richtwerte:

Empfohlene Schütthöhen nach Fallhöhe


  • 20 cm Schichtdicke → für Fallhöhen bis ca. 1,50 m
  • 30 cm Schichtdicke → für Fallhöhen bis ca. 2,00 m
  • 40 cm Schichtdicke → für Fallhöhen bis ca. 3,00 m

Ein kleiner Junge klettert eine Leiter hoch. Unter Ihm Fallschutzbelag

Wichtig: Diese Werte gelten nur, wenn das Material zertifiziert und fachgerecht eingebaut wird – also auf einem gut verdichteten Unterbau, mit Drainage und seitlicher Einfassung, damit es nicht abrutschen oder ungleichmäßig absacken kann.


Wichtige Hinweise für die Planung:

  • Das Material setzt sich mit der Zeit – plane daher ca. 10 % Reservehöhe ein.
  • Regelmäßiges Nachfüllen ist notwendig, vor allem bei intensiv genutzten Spielbereichen.
  • Der Untergrund sollte unverdichtet, wasserdurchlässig und gut entwässert sein, z. B. aus Lava oder Sand.

Ob du zertifizierten Rindenmulch oder Fallschutz-Holzhackschnitzel wählst – entscheidend ist, dass das Produkt nach DIN EN 1177 geprüft ist und die empfohlene Schütthöhe zur Fallhöhe des Spielgeräts passt.

Pflege und Nachfüllung: Wie bleibt der Fallschutz erhalten?

Ein Spielplatz mit einer Schaukel und Fallschutzbelag

Auch zertifizierte Materialien wie Rindenmulch für Spielplatz oder Fallschutz - Hackschnitzel brauchen regelmäßige Pflege, um dauerhaft ihre stoßdämpfende Wirkung zu erfüllen. Witterung, Laub, Nutzung und Verrottung führen dazu, dass sich das Material mit der Zeit verdichtet, zersetzt oder ungleichmäßig verteilt. 

Damit der Fallschutz als Spielplatzbelag dauerhaft erhalten bleibt, solltest du folgende Punkte beachten:


Regelmäßige Kontrolle: 

  • Kontrolliere mindestens halbjährlich die Schichtdicke und Oberfläche der Fallschutzbereiche.
  • Achte besonders auf stark beanspruchte Stellen unter Schaukeln, Rutschen und Kletterbereichen.
  • Prüfe auf Verunreinigungen durch Laub, Äste oder Müll – diese können die Dämpfung negativ beeinflussen.

Nachfüllen bei Materialverlust:

  • Plane ein, das Material jährlich oder bei Bedarf nachzufüllen.
  • Besonders nach Herbst, Winter oder längeren Regenperioden setzt sich die Schicht – das mindert die Fallschutzwirkung.
  • Verwende beim Nachfüllen ausschließlich das gleiche Material (z. B. keine Mischung aus Mulch und Hackschnitzeln).

Reinigung und Pflege:

  • Entferne regelmäßig grobe Verschmutzungen und Fremdkörper.
  • Eine leichte Durchmischung oder Lockerung der oberen Schicht kann helfen, die Elastizität zu erhalten.
  • Vermeide maschinelle Verdichtung – das verschlechtert die Stoßdämpfung erheblich.

Ein dauerhaft funktionierender Fallschutz braucht also etwas Aufmerksamkeit – aber mit wenigen Handgriffen sorgst du dafür, dass Kinder weiterhin sicher und unbeschwert spielen können.

Fazit: Welcher Mulch passt zu deinem Spielplatz-Projekt?

Ob im Kindergarten, der öffentlichen Park-Anlage oder im heimischen Garten – Rindenmulch für Spielplatzflächen ist eine beliebte Wahl, wenn es um natürlichen Fallschutz geht. Doch entscheidend ist: Nicht jeder Mulch ist geeignet. Achte unbedingt darauf, dass das Material zertifiziert nach DIN EN 1177 ist und ausreichend aufgetragen wird, damit es die geforderte Dämpfung bei Stürzen bieten kann.


Wenn du maximale Sicherheit, eine helle, freundliche Optik und eine besonders pflegeleichte Lösung suchst, sind Fallschutz-Holzhackschnitzel oft die bessere Wahl. Sie sind splitterarm, trittsicher, langlebig – und erfüllen alle Anforderungen an einen modernen Spielplatzboden.


Mit dem richtigen Material, regelmäßiger Kontrolle und fachgerechter Pflege sorgst du dafür, dass Kinder unbeschwert spielen und toben können – und das mit einem guten Gefühl bei allen, die Verantwortung tragen.