lange Trockenbaumauer mit dunklen Steinen

Trockenmauer mit Natursteinen anlegen – Schritt für Schritt zur Natursteinmauer im Garten

Eine Trockenmauer ist eine Gartenmauer, die ganz ohne Mörtel oder Zement gebaut wird. Die Trockenmauersteine werden lediglich aufeinandergeschichtet und ohne Mörtel nur durch ihr Eigengewicht sowie eine kluge Verzahnung stabilisiert. Zwischenräume werden mit kleineren Steinen oder Splitt ausgefüllt, wodurch die Konstruktion trotz ihrer Offenheit äußerst langlebig und stabil bleibt.


Besonders in naturnahen Gärten ist die Trockenmauer beliebt und das aus gutem Grund: Sie ist nicht nur funktional, sondern auch ökologisch wertvoll, optisch ein echtes Highlight und kann außerdem als Sichtschutz dienen. Durch ihre offene Bauweise kann Regenwasser ungehindert versickern, während die Hohlräume kleinen Tieren und Insekten als Lebensraum dienen. So wird deine Mauer ganz nebenbei zum Biotop.


Auch gestalterisch hat eine Trockenmauer einiges zu bieten: Mit ihren natürlichen Formen und Farben fügt sie sich harmonisch in die Umgebung ein – ob als Beeteinfassung, Hangbefestigung oder als freistehendes Gestaltungselement. In diesem Zierkiese.de Ratgeber zeigen wir dir eine Schritt-für-Schritt Bauanleitung damit du, mit etwas Planung und handwerklichem Geschick, dein Schichtmauerwerk einfach selbst bauen kannst.

Welche Natursteine eignen sich für eine Trockenmauer?

Nicht jeder Stein ist für den Bau einer Trockenmauer geeignet. Damit deine Mauer stabil steht, dauerhaft schön aussieht und sich gut verarbeiten lässt, kommt es auf die richtige Gesteinsart und das passende Format an. Natursteine mit rauen Bruchkanten, guter Lagerfähigkeit und ausreichendem Eigengewicht sind ideal – denn sie lassen sich gut stapeln und verzahnen.

Natursteine Trockenmauer - Diese Steine haben sich bewährt:

Muschelkalk

Hellgrau bis beige, mediterrane Optik, oft in flachen Bruchplatten erhältlich. Besonders beliebt für Kräuterspiralen oder niedrige Mauern im Naturgarten.

Muschelkalk auf einem Steinhaufen

Grauwacke

Dunkler, schieferähnlicher Stein aus dem Mittelgebirge. Sehr robust, regional verfügbar und ideal für rustikale Mauerwerke.

Grauwacke auf einem Steinhaufen

Sandstein

Warme, erdige Farben von Gelb bis Rotbraun. Einfach zu bearbeiten, aber etwas frostempfindlicher – daher ideal für dekorative Mauern.

Sandstein auf einem Steinhaufen

Basalt

Dunkelgrau bis schwarz, extrem hart und langlebig. Durch das hohe Gewicht besonders geeignet für massive, standfeste Mauern.

Basalt auf einem Steinhaufen

Granit

Sehr wetterbeständig und stabil, in Grau- oder Rosétönen. Aufgrund der Härte schwieriger zu bearbeiten, aber ideal für dauerhafte Konstruktionen.

Friesenwallsteine Granit auf einem Steinhaufen

Tipp zur Auswahl:

Achte bei der Steinwahl nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die praktische Form: Bruchsteine mit möglichst flachen Lagerflächen lassen sich am besten aufeinanderlegen. Große Steine kommen in die untere Lage, kleinere zum Ausgleich und Füllen dazwischen. Wir bei Zierkiese.de bieten dir sortierte Mauersteine im Big Bag an, ideal abgestimmt für den Bau von Trockenmauern im Garten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So baust du deine Trockenmauer richtig

Mann baut an einer Trockenmauer

Mit etwas Vorbereitung und der richtigen Technik kannst du deine Trockenmauer ganz einfach mit Hilfe von Trockenmauersteinen ohne Mörtel selbst bauen. Die folgende Anleitung gibt dir alle Informationen, die du brauchst und zeigt dir Schritt für Schritt, wie du vorgehst – von der Planung über das Fundament bis zur letzten Steinreihe.


1. Mauerverlauf planen und abstecken

Bevor du loslegst, solltest du genau festlegen, wo deine Mauer verlaufen soll. Markiere die Außenkanten mit einer Richtschnur oder Sprühfarbe. Berücksichtige dabei, dass eine Trockenmauer idealerweise leicht nach hinten geneigt steht (ca. 10–15 %).


2. Fundament ausheben

Grabe entlang der geplanten Linie einen Graben mit ca. 40–60 cm Tiefe. Die Breite richtet sich nach der gewünschten Mauerhöhe – Faustregel: mindestens ein Drittel der Mauerhöhe. Für eine 1 m hohe Mauer empfiehlt sich ein Fundament von ca. 40 cm Breite.


3. Schotterfundament einfüllen und verdichten

 Fülle den Graben mit grobem Schotter (z. B. 0/45 oder 16/32 mm) bis ca. 15–20 cm unter die spätere Erdoberfläche. Verdichte den Schotter sorgfältig mit einer Rüttelplatte oder einem Handstampfer. Eine saubere Verdichtung ist entscheidend für die Stabilität. 


4. Erste Steinreihe setzen – die Basis

Verlege die größten und flachsten Steine in die erste Reihe. Achte darauf, dass sie fest im Fundament liegen und möglichst waagerecht ausgerichtet sind. Diese Schicht bildet das tragende Fundament deiner Mauer.


5. Weitere Steine aufschichten und verzahnen

Baue die Mauer Reihe für Reihe auf. Setze die Steine versetzt zueinander (ähnlich einem Mauerverband), sodass keine durchgehenden Fugen entstehen. Kleinere Steine oder Bruchstücke kannst du als Keile verwenden, um Lücken zu füllen und die Stabilität zu erhöhen.


6. Hohlräume verfüllen und Rückseite hinterfüllen

Fülle Zwischenräume mit kleineren Steinen oder Splitt auf. Hinter der Mauer solltest du eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt einbauen – das verhindert Staunässe und sorgt für Druckentlastung. Tipp: Verwende ein Geotextil, um Erde von der Drainage zu trennen.


7. Mauerkrone gestalten

Die oberste Reihe sollte aus besonders formschönen oder großen Steinen bestehen – sie bildet den sichtbaren Abschluss. Achte auf eine gleichmäßige Höhe und festen Sitz, damit nichts verrutscht.


8. Mauer bepflanzen oder dekorativ gestalten

 Wenn du möchtest, kannst du die Fugen zwischen den Steinen mit Pflanzen wie Thymian, Mauerpfeffer oder Steinbrech begrünen. So wird deine Mauer lebendig und fügt sich perfekt in den Garten ein.

Trockenmauer im Garten

Wie viel kostet eine Trockenmauer im Garten?

Die Kosten für eine Trockenmauer hängen von mehreren Faktoren ab, aber vor allem von der gewählten Steinart, der Mauergröße und dem Aufwand beim Bau. Grundsätzlich lässt sich eine Trockenmauer deutlich günstiger umsetzen, wenn du sie selbst baust. Dennoch solltest du das Material, den Fundamentaufbau und mögliche Maschinen- oder Transportkosten realistisch einkalkulieren. In der Regel empfehlen wir, sich erstmal einen Überblick über Oberflächen, Größensortierung zu machen - denn nicht jeder Stein passt für jede Verwendung.

Diese Faktoren beeinflussen den Preis:


Art der Natursteine

Hochwertige Quader oder sortierte Bruchsteine sind teurer als unsortierte Mauersteine. Auch der Steinbruch also Herkunft und Gesteinsart (z. B. Muschelkalk vs. Granit) wirken sich aus. 


Größe der Mauer

Je höher und länger die Mauer, desto mehr Steinmaterial und Fundamentaufwand fallen an.


Zubehör & Fundamentmaterialien

Schotter, Drainagesplitt, Unkrautvlies und ggf. Werkzeugmiete müssen mitgerechnet werden. 


Eigenleistung oder Fachbetrieb

Wer selbst baut, spart viel Geld – muss aber auch Zeit, Muskelkraft und Genauigkeit einbringen.

Typische Kostenübersicht pro laufendem Meter (Beispiel: 1 m hoch, 40 cm tief):

Kostenfaktor Preisbereich (ca.)
Mauersteine (z.B. Muschelkalk) 299 €/t
Benötigte Steinmenge (ca. 2 t/m²) 598€ pro Meter
Schotter & Drainage (pro m) 15 - 25 €
Zubehör & Werkzeug (anteilig)  5 - 15 €
Gesamtkosten ca. 638 €

Tipps für lange Haltbarkeit und schöne Optik

Damit deine Trockenmauer nicht nur stabil bleibt, sondern auch dauerhaft schön aussieht, solltest du ein paar einfache Pflegemaßnahmen beachten. Denn auch wenn Natursteinmauern sehr robust sind, wirken sich Wetter, Setzungen und Bewuchs mit der Zeit auf ihre Struktur und das Erscheinungsbild aus. 


Steine regelmäßig nachsetzen

Besonders im ersten Jahr nach dem Bau kann es durch Regen, Frost und Bodensenkung im Garten zu kleineren Bewegungen in Trockenmauern kommen. Kontrolliere deine Mauer regelmäßig und setze lockere oder verrutschte Steine im passenden Format neu ein. So vermeidest du größere Schäden und erhältst die Stabilität.


Unkraut aus Fugen entfernen

Trockenmauern bieten, dadurch das sie ohne Mörtel gesetzt sind ideale Bedingungen für viele Pflanzen, aber leider auch für die unerwünschten. Entferne daher regelmäßig Unkraut aus den Fugen, damit es sich nicht unkontrolliert ausbreitet und die Mauerstruktur deiner Gartenmauer beschädigt. Ein Fugenkratzer oder heißes Wasser kann hier gute Dienste leisten.


Pflanzen gezielt auswählen (keine Wurzelkraft)

Wenn du deine Mauer begrünen möchtest, wähle bewusst Pflanzen, die flach wurzeln und keine Druckkraft aufbauen. Ideal sind Arten wie Mauerpfeffer, Thymian, Steinkraut oder Hauswurz. Sie sorgen für grüne Akzente, ohne die Mauer zu destabilisieren.


Jährliche Sichtprüfung bei Hangsicherung

Wenn deine Trockenmauer zur Hangsicherung dient, solltest du mindestens einmal im Jahr eine Sichtprüfung durchführen. Achte auf Verschiebungen, Risse, Ausspülungen oder Erddruck von hinten. Frühzeitiges Erkennen spart aufwendige Reparaturen und sorgt für mehr Sicherheit.

Trockenmauer grün bewachsen

Häufige Fehler beim Bau vermeiden

Auch wenn der Bau einer Trockenmauer grundsätzlich gut in Eigenregie machbar ist, schleichen sich gerade bei der ersten Mauer ohne Mörtel schnell Fehler ein. Diese können nicht nur die Optik beeinträchtigen, sondern auch die Stabilität gefährden. Mit etwas Aufmerksamkeit und der richtigen Vorbereitung vermeidest du typische Stolperfallen.


Kein oder zu schwaches Fundament

Ein stabiler Untergrund ist entscheidend für den dauerhaften Halt deiner Mauer. Wer auf das Fundament verzichtet oder es zu flach anlegt, riskiert spätere Setzungen oder das Kippen der Steine. Ein Schotterfundament und eine sorgfältige Verdichtung sind daher Pflicht. 


Zu steiler Aufbau ohne Rückneigung

Trockenmauern sollten leicht nach hinten geneigt sein (ca. 10–15 %). Das sorgt für mehr Druckstabilität – vor allem bei stützenden Mauern an Hängen. Ein senkrechter Aufbau wirkt zwar sauber, ist aber deutlich instabiler. 


Durchgehende Fugen vermeiden

Setzt du die Steine übereinander, ohne sie zu versetzen, entstehen sogenannte Kreuzfugen. Diese schwächen die gesamte Struktur und erhöhen das Risiko, dass Teile der Mauer abrutschen. Daher immer im Verband mauern – wie bei einem klassischen Mauerwerk. 


Ungeeignete oder runde Steine verwenden

Runde oder stark unregelmäßige Steine lassen sich schlecht stapeln. Die Folge: Die Mauer wird instabil und sieht unruhig aus. Besser: Natursteine mit flachen Lagerflächen und rauer Struktur – etwa Bruchsteine, die speziell fürs Trockenmauern angeboten werden.


Keine Hinterfüllung mit Drainagematerial

Ohne Splitt- oder Kiesbett hinter der Mauer kann sich Wasser stauen und Druck aufbauen. Das führt besonders bei Hanglagen zu instabilen Verhältnissen. Eine Drainageschicht sorgt für Entlastung und verlängert die Lebensdauer der Mauer deutlich.

Fazit: Mit Natursteinen deine eigene Trockenmauer bauen

Eine Trockenmauer ist weit mehr als nur ein funktionales Gartenelement denn sie verbindet Stabilität, Natürlichkeit und gestalterische Freiheit auf besonders schöne Weise. Dank der richtigen Natursteine, einem soliden Fundament und etwas handwerklichem Geschick kannst du dir ganz einfach selbst ein dauerhaftes und ökologisch wertvolles Bauwerk schaffen.


Ob zur Hangbefestigung, als Beeteinfassung oder zur Strukturierung deiner Gartenfläche: Trockenmauern aus Naturstein sind nicht nur praktisch, sondern auch optisch ein echter Gewinn. Und das Beste: Du entscheidest über Form, Höhe und Gestaltung ganz individuell.


Wenn du dein Projekt planst, helfen dir klare Mengenangaben und hochwertige Materialien. Bei uns im Shop findest du eine große Auswahl an passenden Mauersteinen, Bruchsteinen und Fundamentmaterial – direkt im Big Bag und auf Wunsch bis an die Baustelle geliefert.


Starte jetzt mit deiner eigenen Trockenmauer – natürlich, langlebig und ganz nach deinem Stil.

FAQ - Häufige Fragen

Wie hoch darf eine Trockenmauer ohne Baugenehmigung sein?

In den meisten Bundesländern darfst du Trockenmauern bis zu einer Höhe von 1 m genehmigungsfrei bauen. Bei höheren Mauern – vor allem an Grundstücksgrenzen oder Hängen – kann eine Genehmigung erforderlich sein. Erkundige dich im Zweifel beim örtlichen Bauamt.

Muss ich ein Betonfundament für eine Trockenmauer anlegen?

Nein, ein Betonfundament ist bei einer klassischen Trockenmauer nicht nötig. Stattdessen genügt ein tragfähiges Schotterfundament mit Verdichtung. Das sorgt für Stabilität und lässt Wasser gut versickern.


Wie viel Zeit sollte ich für den Bau einer Trockenmauer einplanen?

Je nach Größe und Erfahrung solltest du für eine 8 m lange Mauer mindestens ein bis zwei Arbeitstage einplanen. Wichtig ist, nicht unter Zeitdruck zu arbeiten, denn das saubere Setzen der Steine braucht Ruhe und Genauigkeit. Auch Pausen zum Sortieren der Steine sind sinnvoll.

Kann ich eine Trockenmauer auch in Hanglage bauen?

Ja, Trockenmauern eignen sich sehr gut zur Hangsicherung. Achte dabei besonders auf die Rückneigung der Mauer und eine gute Drainage. Bei steilen Hängen oder höherer Bauweise solltest du gegebenenfalls fachlichen Rat einholen.

Welche Pflanzen eignen sich für die Begrünung einer Trockenmauer?

Flachwurzelnde, trockenheitsresistente Pflanzen wie Mauerpfeffer, Thymian, Steinkraut oder Hauswurz sind ideal. Sie wachsen in den Fugen, ohne die Mauerstruktur zu beschädigen. Gleichzeitig fördern sie die Artenvielfalt in deinem Garten.